Die Turbinenstrahltriebwerke Die Neuerung im Flugzeugbau.
Die Turbinenstrahltriebwerke unterscheiden sich in ihrer Funktionsweise grundlegend von den bis dato verwendeteten Flugtriebwerken,die den Vortrieb durch eine Luftschraube erzeugten.
Das Prinzip:
Die vorn in das Triebwerk einströmende Luft wird verdichtet,durch Verbrennen von Kraftstoff wird die Luft aufgeheizt und somit im Volumen vergrössert und durch Entspannung vom Verdichtungsdruck auf Außenluftdruck mit erhöhter Geschwindigkeit nach rückwärts ausgestossen.
Die Gegenkraft zu diesem beschleunigten Luftmassen wird am Triebwerk als Vortrieb wirksam.
Das Jumo 004 Triebwerk:
Unter Leitung von Dr. Anselm Franz wurde das Jumo 004 Triebwerk entwickelt.
Es war das erste Axial-Strahltriebwerk der Welt.
Diese Konzeption hat sich bis heute als die effizienteste durchgesetzt. Der Jumo 004 wurde zum ersten in Großserie hergestellten Strahltriebwerk der Welt.
Im Jumo 004 wurde erstmals auch ein Nachbrenner zur Schubsteigerung erprobt, der heute zum Standard in Kampfflugzeugen gehört.
Über 7900 Jumo 004 Triebwerke wurden bei Junkers von 1943 bis 1945 gebaut.
Die Besonderheit des Jumo 004 bestand darin, dass es sowohl einen axialen Verdichter als auch eine axiale Turbine enthielt, womit es seiner Zeit voraus war.
Das englische Turbostrahltriebwerk, das in der Gloster Meteor eingesetzt wurde, besaß einen radialen Verdichter, wodurch es eine wesentlich größere Stirnfläche hatte.
Heute ist die Bauart mit axialen Komponenten Standard.
Der Einsatz des Triebwerks im Flugzeug verzögerte sich immer wieder, da es zu Schwierigkeiten bei den Verdichterschaufeln kam.
Das Triebwerk hatte später umkonstruiert werden müssen, um den Mangel an Edelmetallen auszugleichen.
Die Verwendung von hochfestem Stahl an Stelle von Edelmetallen erforderte mehr Kühlung, die als Leistung von der Turbine abgezweigt werden musste. Das Jumo 004 A hatte noch 9,8 kN (1000 kp) Schub während das 004 B deshalb nur noch über 8,7 kN (890 kp) Schub verfügte.