Messerschmitt Me 262
Der Einsatz

Der Einsatz der Me 262

Am 26. Juli 1944, wurde die Me 262 das erste mal als Strahlflugzeug im Kampf benutzt,als es ein britisches Moskitoaufklärungsflugzeug über München abschoss. Es war die Me 262 A-1a Weiße 4 mit der Werknr. 130017 und wurde von Lt. "Bubi" Alfred Schreiber geflogen. Schreiber verunglückte später mit ebenfalls dieser Maschine am 26.11.1944 beim Landeanflug auf Lechfeld tödlich.

Ende 1944 hatte die Produktion der Me 262 einen Gesamtausstoß von 568 Maschinen erreicht. Die überwiegende Mehrzahl war als Blitzbomber an die Kampfgeschwader KG 51,KG 6,KG 27 und KG 54 gegangen. Nur wenige Jagdflugzeuge erhielt Major Nowotny für ein Spezialkommando, mit dem er vom Fliegerhorst Achmer bei Osnabrück Einsätze gegen die alliierten Bomberströme flog.

Trotz der wenigen eingesetzten Me 262 stiegen die Bomberverluste so enorm an,daß am 1. September 1944 General Spaatz, der Oberkommandierende der strategischen Luftstreitkräfte der USA in Europa, nach Washington telegraphierte,daß die tödlichen deutschen Düsenjäger die alliierten Verluste bei ihren Bombenangriffen in unmittelbarer Zukunft untragbar machen könnten. In der deutschen Strategie änderte sich allerdings nichts vor Anfang 1945, als dann auf Führerbefehl der Expertenverband Jagdverband JV 44 unter der Führung von Galland und das JG 7 unter Steinhoff aufgestellt wurden. Unter Speers Leitung verließen noch in den ersten 4 Monaten 1945 ca.865 Me 262 das Fließband. Der gesamte Ausstoß an Me 262 erreichte die noch beachtliche Zahl von 1.433 Stück erreichte.

Als Jagdflugzeug stellte sich die Me 262 als überlegen im Flug dar und glänzte in der Rolle des Abfangjägers. Da die Produktion aber durch den Umbau der Jagdversionen zu Blitzbombern aufgehalten wurde ,hatte dies zur Folge,daß die Me 262 Jagdeinheit bis Oktober 1944 nicht einsatzbereit war. Aber bis zum Ende des Krieges, 6 Monate später, erwies sich die Me 262 als ausgezeichnet im Kampf, sie war einfach zu schnell für die alliierten Flugzeuge und Bordschützen.

Die hohe Geschwindigkeit stellte sich jedoch teilweise auch als Nachteil für die Piloten heraus, die insbesondere Schwierigkeiten damit hatten,bei den hohen Geschwindigkeiten das Ziel zu treffen, sodaß die Me 262 manchmal abgeschossen wurde,als sie zum Angriff die Geschwindigkeit verringerte. Meistens wurden die schnellen Düsenjäger aber bei der Landung oder bei der Startphase abgeschossen. Eine korrekt geflogene 262 war praktisch durch ihren Geschwindigkeitsvorteil nur durch Zufallstreffer abzuschießen oder halt während der langsamen Start- u. Landephase. Dies war dann auch die erfolgreiche Taktik der Alliierten.

Da Strahltriebwerke generell langsamer reagieren als Kolbenmotoren, neigten die Triebwerke dazu,beim heftigem Gaswechsel einen Flammabriss zu erleiden.
Bei einem Flammenabriss geht das Triebwerk aus und muss dann neu gestartet werden,was kurz vor der Landung durchaus problematisch war. So lauerte der Gegner mit seinen Mustangs und Thunderbolts in niedriger Höhe in der Nähe der Me-262-Flugplätze,um sich dann auf die dann langsam gewordenen Flugzeuge zu stürzen. Die von den Allierten angewandte Taktik bezeichnete man als „Rat Catching“,d.h. die Überwachung der deutschen Flugplätze durch Jagdeinheiten führte auch hier zum erwünschten Erfolg,da die schnellen Düsenjäger besonders beim Start und bei Landung am Verwundbarsten waren.

Daher wurden von deutscher Seite Kolbenmotorflugzeuge über den von den Turbos benutzten Fliegerhorsten und Flugplätzen eingesetzt,die den Luftraum über der Start-und Landebahn von Feindjägern freihalten sollten.
Diese Sicherung des Luftraumes über den Flugplätzen wurde von den Fw 190 D sowie der Me Bf 109 K-4 übernommen.Die Flugplätze konnten von der Flak nicht ausreichend gesichert werden. Später wurden sogar Autobahnen als Startbahnen genutzt und die Me-262 gut getarnt in den angrenzenden Wäldern versteckt.