Dezentrale Fertigung
Die Fertigung der Me-262 wurde in der Endphase des 2.Weltkrieges in Deutschland immer schwieriger.
Die Produktion der Fertigungsstrassen wurde immer mehr durch Bombadierungen der Allierten empfindlich gestört,sodaß das U-Verlagerungsprogramm des Jägerstabes veranlasst wurde.
Dieses U-Verlagerungsprogramm sah eine Fertigung unter Tage vor.
Somit wurde die Fertigung von Jagdflugzeugen, wie der Me 262 nicht mehr durch feindliche Bombardements gestört.
Die einzelnen Großbauteile (also Fahrwerk,Bugsektion,Tragflächen, Rumpf etc.) wurden von einzelnen Verlagerungswerkstätten vorgefertigt und dann angeliefert.
Die Tragflächen wurden z.B. in einem 2-geschossig ausgebauten Autobahntunnel bei Stuttgart (Leonberg) gefertigt.
Der Rumpf wurde in einem Waldwerk bei Regensburg gebaut.
Der Zusammenbau der einzelnen Baugruppen (Endmontage)erfolgte dann in den jeweiligen Waldwerken ,Stollen,Höhlen oder Tunnel.
Die Fertigungszentren wurden dann in Höhlen, Autobahntunneln oder in Wäldern untergebracht.
Die Höhlen und Tunnel waren gut geschützt vor feindlichen Angriffen,die Fertigungstaktstrassen in den Wäldern jedoch nicht.
Sodaß man diese durch große Tarnnetze und Tannenspitzen gegen feindliche Aufklärer tarnte,was auch sehr wirkungsvoll gelang.
Diese Verlagerungsbetriebe waren im gesamten Süd- und Südostdeutschen Raum anzutreffen.
Zu den mitunter interessantesten Fertigungsstätten zählten die Waldwerke Kuno I und II .
Das Waldwerk Kuno AG Werk I ,ostsüdostwärts von Burgau im Scheppacher Forst gelegen, hatte den Tarnamen Kiesweg I .
Die Me 262 wurde dort endmontiert und eingeflogen .
Eine Startbahn von ca. 1700 m stand zur Verfügung.
Es handelte sich dabei um einen Autobahnabschnitt.
Das Waldwerk Kuno AG Werk II liegt in der Nähe des Stadteils Riedheim bei Leipheim und hat den Tarnamen Kiesweg II.
Im Wald "Im Justing" wurde ein Montagezelt durch die Firma Gerätebau Leipheim ,Leipheim/Donau aufgestellt.
Dies geschah bereits Anfang 1944. Der Tarnname lautete: Spießingen.
Dort wurde der Einflugbetrieb auf einen 2000 m langen Autobahnabschnitt durchgeführt,der schnurgerade verlief.
Ein weiteres Waldwerk befand sich im Horgauer Forst,östlich des Bahnhofs Horgau, Tarnname: Blechschmiede.
Dort wurden die Tragflächen vormontiert und sollten anschließend zum 18 km entfernten Kuno AG I Waldwerk über die Autobahn gebracht werden.