Messerschmitt Me 262
Bewaffnung

Die Bewaffnung Die Me 262 war bei den Allierten sehr gefürchtet.

Dies lag neben ihrer beachtlichen Geschwindigkeit in ihrer guten Bewaffnung.

Ausgerüstet ist sie mit 4 Maschinenkanonen MK 108 'Kurzgerät', welche je 2 übereinander im Bug der Me 262 untergebracht waren.

Dies war eine äußerst effektive Bewaffnung für den Luftkampf.

Die 30-mm-Maschinenkanone MK 108 wurde 1942 von der Firma Rheinmetall entwickelt .Diese sehr kompakten Kanonen vom Kaliber 3 cm wurden speziell zur Bomberbekämpfung entwickelt. Das Patronengewicht lag bei 480 g, das Geschossgewicht bei 330 g. Es wurden hauptsächlich Minengeschosse verschossen. Das 'Kurzgerät' verschoß pro Minute 660 3cm Granaten und war aufgrund der geringen Mündungsgeschwindigkeit auf die relativ kurze Schußdistanz von 450 m einjustiert.

Bei der MK 108 handelte es sich um eine relativ leichte und kurze Waffe, die aber dennoch dafür eine hohe Schussfolge aufwies. Ein Volltreffer mit einem Geschoß der MK 108 riß ein ca. 1,75 Quadratmeter großes Loch in die Beplankung eines Flugzeuges. Ein Treffer sollte einen feindlichen Jäger, drei Treffer einen Bomber zum Absturz bringen.

Bordrakete R 4/M Orkan

Zusätzlich zu dieser schweren Standard -Bewaffnung wurden die Jäger ab März 1945 mit je 12 R4M Raketen mit 500 Gramm Sprengladung als Minengeschoss unter den Tragflächen ausgerüstet.

Diese wirklich erfolgreiche Bordrakete war mittels eines Klappleitwerkes leitwerkstabilisiert.

Die R4M war relativ einfach aufgebaut, besaß jedoch 8 faltbare Stabilisierungsflossen,welche beim Abschuß sich automatisch ausklappten.

Die Gesamtlänge der R4M  betrug 81,2 cm, das Kaliber 5,5 cm, Vmax 550 m/s , Brenndauer 1sec , Reichweite 3,5 Kilometer.

Der mechanische Aufschlagzünder von Rheinmetall-Borsig

(AzRz 2)  mit einer Detonatortablette und einem Zündverstärker  zerlegte sich nach 2 bis 3 Kilometer selbstständig. 

Die Sprengladung im Kopf bestand aus 0,5 kg Hexogen, die durch einen Annäherungszünder zur Detonation gebracht wurden.

Die Treibladung bestand aus 750 Gramm Diglykoldinitrat.

Der Abschuß erfolgte aus einer Entfernung von 1500 bis 1800 m vom Feind.

An der Entwicklung dieser Waffe war ein Mann maßgeblich beteiligt.Es war Fritz Heber, nunmehr Chef der Firma Heber in Osterode,der mit den Deutschen Waffen- und Munitions-Werken zusammen die R4M

(R = Rakete, 4 = Gewicht 4 kg, M = Minenkopf) entwickelte.

Es wurden sofort 20000 Stück in Auftrag gegeben, von denen aber nur noch 12000 zur Auslieferung kamen.

Die Erprobung dieser neuen Waffe wurde bei den Düsenjägerverbänden in Parchim durch die 9./ JG 7 unter Oblt. Günther Wegmann durchgeführt,später auch bei dem von Generalmajor Galland geführten Jagdverband JV 44.

Bis März 1945 wurden mindestens 60 Me 262 A-1 mit 12 R4M pro Tragfläche ausgerüstet.

Der erste Einsatz erfolgte am 18.März gegen die 8. USAAF.

Sechs mit R4M Raketen ausgerüstete Me 262 der 9./ JG 7 flogen gegen 1329 amerikanische Bombern und 733 Begleitjäger.

Zwei B-17  Bomber werden bei dem Angriff sehr schwer getroffen und stürzten ab, eine weitere erhielt sehr schwere Treffer und musste aus dem Verband ausscheren.

Bei den Folgeangriffen kann der Düsenjägerverband insgesamt  elf B-17 Bomber durch R4M  abschiessen.

Insgesamt verlieren die Amerikaner 13 Bomber und 6 Begleitjäger, 15 Bomber wurden so schwer beschädigt, dass ihre Reparatur nicht mehr lohnenswert war. 

 

Bei einem anderen Einsatz wurden ohne eigene Verluste aus einem Verband von 425  B-17, 25-Maschinen abgeschossen.

Insgesamt wurden in der kurzen Einsatzzeit fast 500 Feindmaschinen durch R4M-Raketen zerstört.

Bis Kriegsende waren etwa 10000 Geschosse fertig gestellt, davon ein Großteil im sudetenländischen Ausweichbetrieb in Kratzau.

Angriffstaktik:

Die Me 262 nimmt dieselbe Höhe wie die Bomber ein und schießt aus 600 m Entfernung alle  R4M Raketen (volle Salve) auf die Bomberformation ab.

Als Zielgerät beider Waffen (Mk 108 und R4M) diente das Relfexvisier Revi 16B.