Der erste in Serie gebaute und einsatzfähige Düsenjäger der Welt Die größte Tragödie in der deutschen Luftfahrtstrategie.
Die Me 262 ,der erste in Serie gebaute und einsatzfähige Düsenjäger der Welt, wurde sowohl als Jäger-Version "Schwalbe" als auch als Jagdbomber-Version "Sturmvogel" bezeichnet.
Die Jagdversion ging als erstes in die Serienproduktion und war das damit populärste Muster, welches den entschiedensten Anteil am "Mythos" der Me 262 hatte.
Als erstes im Kampf gegen andere Maschinen eingesetztes Düsenstrahlflugzeug der Welt war die Me 262"Schwalbe" das wohl bekannteste Flugzeug im zweiten Weltkrieg.
Der Spitzname,den sie von den deutschen Piloten und Flugzeugwarten bekam ,hieß Turbo,als Anspielung auf ihre Turbinen,was sich vom lateinischen turbo, turbonis (Wirbelwind, etwas sich drehendes) ableitet.
Seine Entwicklung-und Baugeschichte jedoch gestaltete sich zu einer der größten Tragödien in der deutschen Luftfahrtstrategie.
Entwicklungsprobleme, Bombardierungen der Rüstungsfabriken und die zu vorsichtige Führung der Luftwaffe, trugen zu Verzögerung der Massenproduktion bei.
Die Me 262 hatte eine sehr niedrige Entwicklungspriorität.
Erst 1943 stimmte Adolf Hitler der Massenproduktion zu, aber beharrte darauf, daß das Flugzeug hauptsächlich als Kampfbomber benutzt werden sollte anstatt als Jagdversion,weil dies eine Defensivwaffe wäre.
Die Serienfertigung der Me 262 A-1a Schwalbe - als Jagdflugzeug - begann im Mai 1944, doch als Hitler dies nach ein oder zwei Monaten entdeckte, ordnete er sofort an, die bis dahin gebauten Maschinen in Bomber umzubauen.
Die meisten schon als Jäger gebauten Me 262 warteten damit auf die Umrüstung zu Bombern, oder waren wegen des Mangels an Kraftstoff, Ersatzteilen oder ausgebildeten Piloten, nicht imstande, zu fliegen.
Die Bomberversion wurde unter der Bezeichnung Me 262 A-2a Sturmvogel bekannt und konnte zwei 500-kg-Bomben oder eine 1000-kg-Bombe tragen.
Dies war allerdings ein Umstand, der ihre Fluggeschwindigkeit sofort auf den Bereich alliierter Jäger mit Kolbenmotorantrieb herabsetzte.
Dieses typische Beispiel von Hitlers Starrsinn kostete die Luftwaffe wertvolle Monate, während der sie die Me 262 als Jagdflugzeug hätte einsetzen können, statt sie für einen Einsatz umzubauen, für den sie nicht geeignet war.
Ironischerweise gab Hitler, als der Ausgang des Krieges sich immer deutlicher abzeichnete, der Me 262 als Abfangjäger den absoluten Vorrang vor allen anderen in Deutschland gefertigten Flugzeugen; aber von 1433 hergestellten Maschinen wurden wahrscheinlich nur ca.200 tatsächlich gegen die Alliierten eingesetzt.
Ein großer Teil dieser Maschinen kam nicht mehr zum Einsatz. Treibstoffmangel führte dazu, daß die gut getarnt abgestellten Maschinen den Alliierten beim Vormarsch in Mitteldeutschland unbeschädigt in die Hände fielen.
Bis auf wenige Beutestücke, die in England, Kanada, Südafrika und USA nach dem Sieg gezeigt wurden, wurden alle Maschinen verschrottet.
Weitere Maschinen wurden auf dem Fließband zerstört.
Die Me 262 hätte zwar den Krieg allein nicht entscheidend beeinflussen können, aber sie wäre durchaus in der Lage gewesen, der Zivilbevölkerung in den luftkiegsgefährdeten Gebieten unsagbares Leid zu ersparen ,wenn ihr Potential richtig eingesetzt worden wäre.
Mit ihren revolutionär gepfeilten Flügeln war die Me 262 "Schwalbe" viel schneller als jedes andere Flugzeug, das die Alliierten entgegenzusetzen hatten.
Hinzu kamen noch diverse Veränderungen an den Tragflächen,die mit Vorflügeln ausgestattet war. Eine noch heute sehr verbreitete Bauart, (siehe z.B. die Phantom F-4).
Die Me 262 konnte durch feindliche Formationen schneller als jedes verfolgende Flugzeug fliegen. Diese Geschwindigkeit konnte auch in engen Kurven für längere Zeit gehalten werden, was die mit Kolbenmotor angetriebenen Flugzeuge nicht so überzeugend konnten.
Als sie 1944 das erste Mal zum Einsatz kam, machte sich allerdings schon das Fehlen von ausgebildeten Flugzeugführern,die Treibstoffverknappung,die alliierten Angriffen auf Flugplätze und den allgemeinen Verfall des Dritten Reiches bemerkbar.
Die schlechte Versorgungslage mit Legierungen in Deutschland während des 2.WK erlaubte nur unzureichende Stähle mit hochwarmfesten Eigenschaften.
Trotz dieser großen Handicaps dominierte die Me 262 über allen anderen Flugzeuge zu jener Zeit, als alliierte Flugzeuge den Himmel über Deutschland beherrschten, und läutete somit ein neues Zeitalter der Luftfahrt ein.